Florian Naumann bei den 12h Nürburgring: Ein Klassensieg, der keiner sein durfte
Florian Naumann aus Idstein hatte den Klassensieg bei der Premiere des 12-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring schon auf dem Fuß. Der Porsche 911 GT3 Cup vom Team KKrämer Racing mit dem Klassensieger des 24-Stunden-Rennens auf dem Nürburgring von 2020 und seinen Teamkollegen Karsten Krämer, Christopher Brück und Alexey Veremenko sah als erstes Fahrzeug der Klasse Cup2 die Zielflagge.
Doch am Ende wurde das Team auf Platz drei zurückgestuft. Nicht, weil man selbst etwas falsch gemacht hätte, sondern weil die Sportkommissare eine eklatante Fehlentscheidung des Rennleiters bezüglich eines frühen Boxenstopps anderer Teams kurz nach Wiederaufnahme des Rennens am Sonntagmorgen revidierten. Andere Teams erhielten deshalb Zeitgutschriften, wodurch zwei Fahrzeuge, die hinter dem KKrämer-Porsche die Zielflagge gesehen hatten, nach der Ergebniskorrektur in der Wertung vor diesem landeten.
Naumann selbst zeigte auf dem rund 500 PS starken Boliden eine starke Leistung bei schwersten Bedingungen auf der Nürburgring-Nordschleife. Im ersten Teil des Rennens veränderten sich die Verhältnisse durch immer wieder einsetzende Regenschauer mit jeder Runde. Naumann leistete sich keine Fehler und brannte in der Schlussphase der ersten Rennhälfte ein Feuerwerk ab. Bei der Fahrt in die Dunkelheit hinein machte er mehrere Positionen gut. Zur regulären Rennunterbrechung über Nacht lag der Porsche auf Position 2.
Auch in der zweiten Rennhälfte am Sonntag lagen Naumann und seine Teamkollegen dann mitten im Kampf um den Sieg. Er absolvierte mehrere zügige fehlerfreie Stints und übergab das Auto für das Finale an seine Teamkollegen. Diese nahmen die Zielflagge als Sieger der Klasse Cup2 entgegen. Erst nach der Zieldurchfahrt erhielten die anderen Teams ihre Zeitgutschrift. KKrämer Racing hatte also keine Chance, seine Rennstrategie den veränderten Gegebenheiten anzupassen. Das Team ist von der ursprünglichen Entscheidung der Rennleitung daher sehr enttäuscht.
Dennoch blickt Florian Naumann zufrieden auf seinen Einsatz beim neuen Saisonhöhepunkt der Nürburgring Langstrecken-Serie zurück: "Das Rennen war gerade in der ersten Hälfte mit den Wetterkapriolen sehr schwierig, zumal wir vorher noch nie mit diesem Auto im Regen gefahren sind. Dennoch haben wir keine Fehler gemacht. Wir freuen uns über den Podiumsplatz, auch wenn es durch die Fehlentscheidung des Rennleiters erst noch viel besser ausgesehen hat."
Der 32-Jährige hat seinen Anteil daran, dass KKrämer Racing nach wie vor die Meisterschaftstabelle in der Porsche Endurance Trophy Nürburgring (Cup2) anführt. In der Nürburgring Langstrecken-Serie stehen in dieser Saison noch drei Rennen auf dem Programm.